4WD
1. Jukka Steenari, Finnland (Losi)
2. Jimmy Jacobson, USA (Losi)
3. Brian Kinwald, USA (Losi)
4. Teemu Leino, Finnland (Schumacher)
5. Teppo Kauppinen, Finnland (Losi)
6. Mark Francis, USA (Losi)
7. Mark Pavidis, USA (Yokomo)
8. Scott Brown, USA (Losi)
9. Brian Dunbar, USA (Losi)
10. Matt Francis, USA (Losi)
63. Markus Streuli, Schweiz (Schumacher)
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2WD
1. Masami Hirosaka, Japan (Asso)
2. Mark Pavidis, USA (Asso)
3. Brian Kinwald, USA (Losi)
4. Billy Easton, USA (Asso)
5. Jukka Steenari, Finnland (Losi)
6. Rick Hohwart, USA (Losi)
7. Jason Ruona, USA (Asso)
8. Jouko Termonen, Finnland (Asso)
9. Lloyd Dassonville, USA (Asso)
10. Teemu Leino, Finnland (Schumacher)
69. Markus Streuli, Schweiz (Asso)
118. Philippe Gross, Schweiz (Asso)
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Nach 2200 km erreichten Markus Streuli und
ich (Philippe Gross) Rauma in Finnland. Unsere Reise führte uns während 2 ½
Tagen durch Deutschland, Dänemark, Schweden bis Stockholm, dann mit der Fähre
nach Helsinki und anschliessend nach Rauma an der Westseite von Finnland.
Als erstes besuchten wir natürlich die WM-Piste,
wo bereits 1995 die Europameisterschaft stattfand. Die Piste war in einer riesigen
Fussballhalle mit leicht feuchtem Lehmboden aufgebaut. Da wir drei Tage vor
der WM eintrafen, hatten wir noch Zeit, die Stadt Rauma und die ländliche Umgebung
mit einem grossen See zu besichtigen.
Montag, 2. August 1999, Start zur WM mit der Registration
der 150 Teilnehmer. Alle Akkus wurden markiert und die Fernsteuerungen auf ihre
Genauigkeit geprüft. Am Nachmittag fand dann die Eröffnungszeremonie statt,
die auch von vielen Einheimischen besucht wurde.
Am Dienstag konnte jeder 4WD-Fahrer 8 mal in fünfzehner
Gruppen trainieren. Brian Kinwald war der erste, der während 5 Minuten den schwierigen
Triple-Sprung beherrschte. Bei ihm sah es auch nach Können und nicht wie bei
vielen anderen nach Glück aus. In den weiteren Trainings wurden es immer mehr,
die den Triple-Sprung schafften. Kinwald fuhr im Training einen 2x8 Motor. Da
die Piste nur mittelgriffig war, reichte ihm der Strom. Für die Vorläufe wechselte
er dann zu einem 2x9 Motor.
Am Mittwoch wurde mit den ersten vier Vorläufen
von Total fünf begonnen. Es wurden die besten drei nach Punkten gewertet. Für
Masami Hirosaka sah es nach zwei frühen Ausfällen in den ersten zwei Vorläufen
schwarz aus. Im dritten Vorlauf ging ihm nach 4 Minuten der Druck aus und er
kam gerade noch ins Ziel. Mike Reedy hatte ihm versehentlich einen 2x9 statt
einen 2x10 Motor gegeben und so reichte der Strom eben nicht ganz. Masami war
darüber nicht erfreut, den es war klar, dass er jetzt keine A-Finale-Chance
mehr hatte. Masami Hirosaka wurde schlussendlich 14.
Im 2WD-Rennen schien der Asso B3 etwas besser
zu laufen als der Losi XXX wie die A-Final-Vertretung von 6 Assos zeigte. Matt
Francis fuhr die 2. Beste Laufzeit und landete trotzdem im B-Final, welchen
er gewann.
Die Heimreise traten wir zu Beginn der folgenden
Woche an. Am Diestag nahmen wir die Fähre nach Rostock (Deutschland) und erlebten
dort am Mittwochmittag die Sonnenfinsternis. Spät am Abend waren wir dann nach
1'200 km Autofahrt wieder zu Hause. Das Land, die Leute und die WM hat uns sehr
gut gefallen und die 3400 km Autofahrt waren fast ohne Stau. Zu einem
Elchtest kam es zum Glück nicht!
News und Technik:
- Yokomo fuhr den MX-4 mit einer einteiligen
Radioplatte ohne Dämpfer dazwischen. Vorne und hinten wurden Kunststoff-Dämpferbrücken
entwickelt, die allerdings nur hinten zum Einsatz kamen. Die Yokomos hatten
Probleme mit der hinteren inneren Querlenkerbefestigung, die gleichzeitig
auch der untere Teil vom Getriebegehäuse bildet. Bei einer harten Hecklandung
nach dem Triple Sprung brach dieses Teil ziemlich oft. Die Losis hatten das
gleiche Problem, änderten dann aber ihr Setup/Fahrstil auf "Nasenlandungen",
was das Material wesentlich schonte.
- Bei Asso fuhr man den B3 mit einer hinternen
Kohlefaser-Dämpferbrücke und einer neuen Karosserie. Die Karosserie und der
Spoiler sind hinten gleich hoch und werden zusammen mit einem Splint an der
neuen Dämpferbrücke befestigt. Der neue Tourenwagen TC-3 wurde offiziel vorgestellt
und soll bald erscheinen. Der Kardanantrieb läuft wirklich fast ohne Widerstand.
- Der Losi XX-4 wurde in der bekannten Version
gefahren. Bei vielen sah man die Alumitnehmer im Differential. Bei den Teamfahrern
setzte Losi die Taper-Pin Reifen ein. Diese hatten einen neuen yellow Compound
der ähnlich hart wie der silber Gummi ist, aber aus einer anderen Gummi-Mischung
besteht. Im 2WD gab es den neuen Losi XXX (Triple X), der an fast alle Losi
Fahrer verteilt wurde. Die Fahrer erhielten ihn am Sonntag und er war bis
auf die Dämpfer und Spurstangen schon zusammengebaut. Das Auto ist bis auf
die hinteren Querlenker eine völlige Neukonstruktion.
- Der Schumacher Cat 2000 wurde von den meisten
Piloten mit dem Saddle-Pack Chassis gefahren. Richard Saxton, USA, wurde von
Schumacher nur für dieses Rennen verpflichtet. Es gab Gerüchte das Schumacher
ein Auto mit einem Mittelmotor entwickelt. Im 2WD fuhr man eine verbesserte
Version des Fireblade USA, die sich jetzt Fireblade Evolution nennt. Das Servo
liegt jetzt wieder auf dem Chassis. Die hintere Dämpferbrücke ist leicht schräg
nach hinten geneigt. Das Getriebe liegt etwas weiter vorne und die Zahnräder
laufen in einer Linie mehr nach oben. Zudem gibt es violette Kunststoffteile,
die wie Aluteile glänzen.
- Kyosho setzte den Lazer ZX-S mit ein paar neuen
Kunststoffteilen vom Tourenwagen TF-4 und mit Losi Dämpfern ein. Im 2WD setzte
man einen Prototyp ein, welcher stark dem Asso resp. das Chassis dem von Pro-X
glich. Zudem kam ein neues Getriebe zum Einsatz. Ob das Auto je in Serie gehen
wird ist nicht sicher.
- Pro-Line setzte für 4WD auf die Holeshot Reifen
im M3 Gummi. Für 2WD hatte man ein neues Holeshot Profil mit länglichen Noppen
in der Mitte ähnlich dem Losi Taper-Pin. Im 2WD-Finale fuhren viele der US-Boys
die Square Fuzzies in M3. Die gänigen Holeshots in M3 gingen gleich gut. Vorne
gab es neue Reifen namens Blade, die innen eine Rille haben und aussen viele
feine Pins. Diese wurden allerdings nicht eingesetzt.
- Orion war mit 400 Akkus angereist. Es wurden
die neuen Orion Chrome Motoren vorgestellt, die über ein neues Gehäuse mit
mehr Kühlschlitzen verfügen. Sie wurden gemeinsam von Oscar Jansen, Daren
Westman und Rick Hohwart entwickelt. Bei Peak Performance heissen sie Aurora.
- Trinity fuhr den D3.5 in neuen Off-Road Wicklungen.
Beim Motorenservice half David Spashett mit.
- LRP stellte eine neue Version des IPC Fahrtenreglers
mit der Bezeichnung V7.1 vor. Bei den Motoren wurde im 4WD die X-4 und im
2WD die X-2 Serie eingesetzt. Wann der Tourenwagenregler Quantum erscheint,
ist noch nicht bestimmt.
- Bei GM-Racing gibt es vom Fahrtenregler V12
eine World Edition, die eine verbesserte Version des normalen V12 ist. Der
Regler lag nur in einer kleinen Auflage vor. Masami Hirosaka setze ihn zum
Gewinn des 2WD Weltmeister Titels ein. Bei den Motoren fuhr man die bewährte
Evo 3 Version.
- Novak setzte den neuen Cyclone ein, der keine
externe grosse Diode mehr benötigt. Das hinderte aber Derek Furutani, USA,
nicht daran, gleich fünf in Serie einzusetzen! Jukka Steenari wurde mit dieser
Version 4WD Weltmeister.
- Bei Reedy gab es die neue Fury Version. Wie
gewohnt liefen die Motoren von Mike Reedy sehr gut.
- Ko Propo führte einen Service Stand, wo defekte
Servos repariert wurden.
Pistengeflüster:
- Die 5 Jahre alte Futaba FF3 von mir hatte den
genauesten Quarz / Fernsteuerungskombination der ganzen WM. Selbst die finnischen
Telecom Experten staunten!
- Gil "Pops" Losi wettete es würden
im 4WD zehn Losis im A-Finale sein. Schlussendlich waren es immerhin 8 und
er rassierte sich seinen Bart zu einem kleinen Schnautz. Jetzt sieht er viel
jünger aus!
- Brian Kinwald konnte sich über den 3. Platz
im 2WD gar nicht freuen und schoss die Champagner Flasche nach der Champanger-Dusche
auf das das Auto von Mark Pavidis und lief aus der Halle. Die anschliessende
Pressekonferenz wurde dann nur mit den zwei Assofahrern Hirosaka und Pavidis
abgehalten --- Schade. Die Situation ist aus meiner Sicht so, dass Kinwald
im 1. Finale ganz klar Pavidis am Start abschoss. Im 3. Finale überholte in
der vierten Minute Pavidis Kinwald ausgangs Kurve innen und berührte Kinwald
halt so, dass sein Auto sich aufs Dach drehte.
- Viel wurde bereits am Start entschieden. Die
Startaufstellung war für eine WM extrem eng, was auch das Ergebnis von Jimmy
Jacobson erst ermöglichte, der am Start das nötige Glück hatte schon fast
ganz nach vorne fahren zu können.
- Der erst 17 jährige Jouko Termonen wurde nach
seiner sehr guten Leistung im A-Finale von Asso und GM-Racing unter Vertrag
genommen.
- Neil Cragg, GB zerstörte sein Predator am Montag
nach dem Rennen durch einen Sprung aus 15 Meter Höhe vom Hallendach der Piste!
- Die Finnen hatten 3 Wochen lang in einer ähnlich
rutschigen Halle trainiert.
- Masami Hirosaka wurde zum 10 mal Weltmeister.
Gratulation.
15.
August 1999, Philippe Gross