Am 25. und 26. August wurde es spannend: Die letzten Entscheidungen, wer denn nun an den Tamiya Euro – Cup fahren darf, standen an. Wiederum war das Wetter perfekt, bei hellstem Sonnenschein und richtig heissen Temperaturen machte das "Chärele" ungeheuren Spass! Die Organisatoren hatten sich wirklich Mühe gegeben, dieses Rennen zu einem Saisonhöhepunkt zu machen: Die Parkplatzpiste war riesengross, die Streckenführung sehr anspruchsvoll und wunderschön, ein Sponsor (Side Watch) wurde gefunden, der den Tagessiegern eine tolle Armbanduhr schenkte, und auch sonst fehlte es an nichts, um aus diesem Rennen etwas Tolles zu machen! An etwas fehlte es dann leider schon: an Teilnehmern!! Trotz all dieser tollen Umstände fanden im Vergleich zu den vorigen Rennen nur sehr wenige Fahrer den Weg ins Freiburgerland; am gleichen Wochenende fanden nämlich noch ein Kyosho – Cup – Lauf und ein HPI – Cup – Lauf statt.
Doch nun zum Renngeschehen: Dieses Wochenende durften die Formel 1/ GT – Fahrer wieder einmal am Samstag antreten. Wie auch letztes Rennen gab es wieder genug Zeit zu trainieren: Bis um halb elf durften die Fahrer trainieren, was auf dieser schwierigen und äusserst rutschigen Piste auch ausgiebig genutzt wurde! Ausser von einem Fahrer: Thomas Mohler, ein Kandidat für die Euro, war auch um viertel vor elf noch nirgends zu entdecken! Es konnte sich keiner vorstellen, dass er sich diese Chance, eine Qualifikation zu einer Europameisterschaft, einfach kampflos entgehen lassen würde! Dann, um fünf vor elf, ein lautes Dröhnen kündigt den überhitzten GTI – Motor an, schaffte er es doch noch! Tja Thomas, nächstes Mal genauer schauen, wo die neue Autobahn durchgeht! Damit war in der Expert – Kategorie eigentlich schon alles entschieden, denn ohne einige Trainingsakkus war ein anständiges und schnelles Fahren praktisch unmöglich! Und da auch in der Stockklasse mehr oder weniger alles schon klar war, wurde aus diesem Rennen schon viel Spannung genommen. Schade!
In der Expert – Klasse wollte es Olivier Merminod wieder allen zeigen: In souveräner Art und Weise holte er sich die Pole! Die besonderen Strecken – Verhältnisse (heiss und rutschig) forderten ihm aber ein grosses Opfer ab: Er musste seine über alles geliebte Ferrari – FormelKarosse verzichten und eine Toyota – GT – Karosse hervorkramen, da diese auf dieser Piste mehr Griff aufbauen konnte. Man muss jedoch sagen, dass die Piste von Lauf zu Lauf griffiger wurde! Am Anfang wollten noch einige einen Baukastenmotor einbauen, damit sie nicht über zuviel Power verfügten, aber am Ende konnte man schon richtig Gas geben! Hinter Olivier platzierte sich Roman Pichler, der seine Euro – Cup Ambitionen damit nochmals unterstrich, und Andy Schweizer, neben Olivier der andere ganz schnelle PS93 – Pilot. Florian Zemp war auf dem 5. Startplatz diesmal der drittschnellste Frenkendörfler, während Thomas Mohler an diesem verpatzten Rennen nur den 8. Platz ergattern konnte.
In den Finalläufen liess dann Olivier nichts mehr anbrennen: Er gewann das Rennen schliesslich mit einer Runde Vorsprung auf Andy Schweizer. Roman Pichler hatte vor allem im 2. Finallauf Pech, als er einen Crash beim Überrunden hatte und seine Lenkung sich verabschiedete. Davon profitieren konnte Florian Zemp, der im 2. Finallauf eigentlich auf der Ziellinie Roman noch abfangen konnte. Auf das Schlussresultat hatte dies jedoch keine Auswirkungen, da Roman einen ziemlich schnellen 1. Finallauf hatte und sich somit den 3. Rang sichern konnte. Florian Zemp konnte sich vom 5. auf den 4. Platz vorkämpfen, nur Thomas Mohler musste mit seinem 8. Platz zufrieden sein. Ihm haftete das Pech wirklich an den Reifen an diesem Wochenende!
Bei den Stockfahrern war die Sache dann doch ein wenig spannender: Die Abstände nach den Vorläufen waren äusserst knapp und liessen auf spannende Finalläufe hoffen. Vor allem der 4. Startplatz von Markus Neeser, dem Meisterschafts – Leader, erstaunte doch ein wenig! Auf die Pole setzte sich Rene Spiess vor Beat Jetzer und Albin Zingg. Alle 4 Fahrer liegen in der Meisterschaft sehr eng beieinander und liefern sich jedes Rennen ein neues hartes Duell, um vielleicht ein Pünktchen mehr als der Konkurrent zu ergattern! Und so kam es auch: In den Finalläufen wurde die Starliste nochmals richtig durchgewirbelt! So siegte Beat Jetzer vor Albin Zingg und Rene Spiess. Markus Neeser fiel sogar noch einen weiteren Rang zurück und landete auf dem 5. Platz! Somit war er als Leader der Meisterschaft entthront; das oberste Treppchen eroberte sich Beat Jetzer, der nun gute Chancen besitzt, auch Schweizermeister zu werden.
An die Euro dürfen nun Olivier Merminod und Roman Pichler (eigentlich ist ja Andy Schweizer noch vor Roman klassiert, doch er möchte an der Euro in der Tourenwagen – Stock – Kategorie an den Start gehen und überlässt seinen Platz dem 3. der Meisterschaftsrangliste) in der Kategorie Formel 1/ GT Expert. Für die Kategorie Formel 1/GT Stock wird leider keine Europameisterschaft durchgeführt.
Bericht von Florian Zemp, August 2001