Rennbericht zum 6. Tamiya– Lauf in Bulle 17./18. August 2002

Bei prachtvollstem Wetter und sommerlichen Temperaturen waren nochmals heisse Kämpfe angesagt. Einerseits ging es um die Vergabe der einzelnen Schweizer Meistertitel und andererseits waren noch nicht alle Plätze für die Euro in Grenoble vergeben.

Ich kann es hier gleich vorweg nehmen.

Die drei Jungen PS93-Piloten Alex Tobler, Olivier Merminod und Andy Schweizer wurden alle Vize-Schweizermeister in ihrer Kategorie. Herzliche Gratulation an dieser Stelle.

Organisiert wurde das Rennen nicht von einem Club sondern von HCS Racing, einem Modellbauladen in Bulle und gesponsert wurde die Veranstaltung von der Firma Sidewatch, die jedem Tagessieger noch eine Uhr überreichte.

Die Streckenführung wurde gegenüber dem letzten Jahr geändert. Es handelte sich um eine technisch hochstehende Piste, die nicht von allen Fahrern geliebt wurde.

Rally
Für die Rally-Kategorie wurde jeweils vor dem Start noch ein spezieller Streckenteil geöffnet mit Sprung und Bodenunebenheiten. Die Pole holte sich diesmal Sandro Kuriger, der schlussendlich das Rennen auch gewinnen konnte. Christoph Schweizer konnte im zweiten Finallauf sogar die Führung übernehmen und lieferte einen spannenden Dreikampf mit Sandro Kuriger und Tom Knorn. Nach einem Fahrfehler wurde er von den Streckenposten aber vernachlässigt. Keiner machte auch nur die geringsten Anstalten, das blockierte Auto wieder auf die Strecke zu stellen. Sein Sohn Andy musste über die halbe Strecke rennen um das Auto wieder mobil zu machen. Somit war der Traum vorbei, endlich mal ganz vorne dabei zu sein. Am Schluss blieb ihm nur der 5. Rang. Hinter dem Sieger Sandro platzierten sich Tom Knorn und Mauri Barletta. Mauri entschied die Schweizer Meisterschaft für sich vor Tom Knorn und Sandro Kuriger. Zudem reisen Mauri und Tom als Schweizer Vertreter an die Euro.

Formel 1
Olivier Merminod war der grosse Dominator in dieser Kategorie. Beat Jetzer, der bereits als Euro-Teilnehmer feststand, probierte im ersten Quali-Lauf das neue Chassis F-201 aus, mit welchem er auch an der Euro fahren muss. Aber bereits nach halber Renndistanz musste er sein Fahrzeug nach einem harten Rempler mit der Streckenbegrenzung aufgrund eines Aufhängungsdefektes abstellen. Aber auch in den verbleibenden Läufen kam er auch mit dem alten Chassis überhaupt nicht zurecht. Olivier fuhr in bekannter Manier ein sauberes und praktisch fehlerfreies Rennen. Aus der Pole startend gewann er souverän beide Finalläufe vor Lukas Pauli und Marco Rüesch. In der Meisterschafts-Rangliste lagen Olivier und Beat mit gleich vielen Punkten auf Platz 1. Beat Jetzer wurde aber Schweizer Meister, weil er ein besseres Streichresultat aufzuweisen hatte (Olivier liess ein Rennen aus). Dritter wurde Lukas Pauli. Somit wären Beat und Olivier für die Euro qualifiziert gewesen. Olivier überliess das Euro-Ticket aber aus persönlichen Ueberlegungen und Gründen Lukas Pauli.

Tourenwagen Stock
In dieser Kategorie stand der Schweizer Meister und der erste Euro-Teilnehmer bereits vor diesem Rennen statt. Adrian Meier führte bereits mit zu grossem Vorsprung. Spannend wurde es nochmals zwischen Andy Schweizer und Albin Zingg. Andy wurde dieses Jahr von ungewöhnlich vielen und kuriosen Defekten heimgesucht. Er war aber zuversichtlich, dass er mit einem guten Rennen die verpatzte Saison noch einigermassen retten könnte. Er fuhr kein gutes Rennen sondern ein sehr gutes. Bis auf Adrian Meier überrundete er alle seine Gegner mindestens einmal und zeigte, dass in der Stockklasse nicht nur schnelle Motoren zum Sieg führen. Vielmehr war auf dieser Strecke sauberes Fahren angesagt. Hinter Andy platzierte sich Adrian Meier und Albin Zingg. Adrian und Andy reisen an die Euro. Mit ihnen ist auch Marco Siegenthaler als Junioren-Schweizermeister qualifiziert.

Tourenwagen Expert
In dieser Kategorie war schon vor diesem Rennen alles entschieden. Beni Stutz und Alex Tobler dominierten diese Klasse während der ganzen Saison und zeigten auch in Bulle, dass sie die Schweiz in Grenoble würdig vertreten werden. Alex holte sich die Pole vor Beni und dem wiederum stark fahrenden Steve Barthe aus der Romandie. Den ersten Finallauf gewann Alex. Gleich nach dem Start zum zweiten Finallauf beging Beni einen Fahrfehler und fiel weit zurück. Die Führung übernahm Steve vor Alex. Alex fuhr dann Steve zweimal ins Heck, wartete aber immer fair bis Steve wieder an ihm vorbeigefahren war. In der Zwischenzeit konnte auch Beni wieder aufholen und profitierte von den beiden Zwischenfällen. Alex bekundete dann Probleme mit dem Griff und fiel langsam zurück. Gewonnen hat schlussendlich Beni vor Steve und Alex. Beni ist Schweizer Meister vor Alex und Steve.

Es war ein gelungener und gut organisierter Anlass in einer wundervollen Gegend.

Bericht von Christoph Schweizer, August 2002

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