Bei prachtvollstem Wetter und sommerlichen Temperaturen waren nochmals heisse Kämpfe angesagt. Einerseits ging es um die Vergabe der einzelnen Schweizer Meistertitel und andererseits waren noch nicht alle Plätze für die Euro in Grenoble vergeben.
Ich kann es hier gleich vorweg nehmen.
Die drei Jungen PS93-Piloten Alex Tobler, Olivier Merminod und Andy Schweizer wurden alle Vize-Schweizermeister in ihrer Kategorie. Herzliche Gratulation an dieser Stelle.
Organisiert wurde das Rennen nicht von einem Club sondern von HCS Racing, einem Modellbauladen in Bulle und gesponsert wurde die Veranstaltung von der Firma Sidewatch, die jedem Tagessieger noch eine Uhr überreichte.
Die Streckenführung wurde gegenüber dem letzten Jahr geändert. Es handelte sich um eine technisch hochstehende Piste, die nicht von allen Fahrern geliebt wurde.
Rally
Für die Rally-Kategorie wurde jeweils
vor dem Start noch ein spezieller Streckenteil geöffnet mit Sprung und
Bodenunebenheiten. Die Pole holte sich diesmal Sandro Kuriger, der schlussendlich
das Rennen auch gewinnen konnte. Christoph Schweizer konnte im zweiten Finallauf
sogar die Führung übernehmen und lieferte einen spannenden Dreikampf
mit Sandro Kuriger und Tom Knorn. Nach einem Fahrfehler wurde er von den Streckenposten
aber vernachlässigt. Keiner machte auch nur die geringsten Anstalten, das
blockierte Auto wieder auf die Strecke zu stellen. Sein Sohn Andy musste über
die halbe Strecke rennen um das Auto wieder mobil zu machen. Somit war der Traum
vorbei, endlich mal ganz vorne dabei zu sein. Am Schluss blieb ihm nur der 5.
Rang. Hinter dem Sieger Sandro platzierten sich Tom Knorn und Mauri Barletta.
Mauri entschied die Schweizer Meisterschaft für sich vor Tom Knorn und
Sandro Kuriger. Zudem reisen Mauri und Tom als Schweizer Vertreter an die Euro.
Formel 1
Olivier Merminod war der grosse Dominator
in dieser Kategorie. Beat Jetzer, der bereits als Euro-Teilnehmer feststand,
probierte im ersten Quali-Lauf das neue Chassis F-201 aus, mit welchem er auch
an der Euro fahren muss. Aber bereits nach halber Renndistanz musste er sein
Fahrzeug nach einem harten Rempler mit der Streckenbegrenzung aufgrund eines
Aufhängungsdefektes abstellen. Aber auch in den verbleibenden Läufen
kam er auch mit dem alten Chassis überhaupt nicht zurecht. Olivier fuhr
in bekannter Manier ein sauberes und praktisch fehlerfreies Rennen. Aus der
Pole startend gewann er souverän beide Finalläufe vor Lukas Pauli
und Marco Rüesch. In der Meisterschafts-Rangliste lagen Olivier und Beat
mit gleich vielen Punkten auf Platz 1. Beat Jetzer wurde aber Schweizer Meister,
weil er ein besseres Streichresultat aufzuweisen hatte (Olivier liess ein Rennen
aus). Dritter wurde Lukas Pauli. Somit wären Beat und Olivier für
die Euro qualifiziert gewesen. Olivier überliess das Euro-Ticket aber aus
persönlichen Ueberlegungen und Gründen Lukas Pauli.
Tourenwagen Stock
In dieser Kategorie stand der Schweizer
Meister und der erste Euro-Teilnehmer bereits vor diesem Rennen statt. Adrian
Meier führte bereits mit zu grossem Vorsprung. Spannend wurde es nochmals
zwischen Andy Schweizer und Albin Zingg. Andy wurde dieses Jahr von ungewöhnlich
vielen und kuriosen Defekten heimgesucht. Er war aber zuversichtlich, dass er
mit einem guten Rennen die verpatzte Saison noch einigermassen retten könnte.
Er fuhr kein gutes Rennen sondern ein sehr gutes. Bis auf Adrian Meier überrundete
er alle seine Gegner mindestens einmal und zeigte, dass in der Stockklasse nicht
nur schnelle Motoren zum Sieg führen. Vielmehr war auf dieser Strecke sauberes
Fahren angesagt. Hinter Andy platzierte sich Adrian Meier und Albin Zingg. Adrian
und Andy reisen an die Euro. Mit ihnen ist auch Marco Siegenthaler als Junioren-Schweizermeister
qualifiziert.
Tourenwagen Expert
In dieser Kategorie war schon vor diesem
Rennen alles entschieden. Beni Stutz und Alex Tobler dominierten diese Klasse
während der ganzen Saison und zeigten auch in Bulle, dass sie die Schweiz
in Grenoble würdig vertreten werden. Alex holte sich die Pole vor Beni
und dem wiederum stark fahrenden Steve Barthe aus der Romandie. Den ersten Finallauf
gewann Alex. Gleich nach dem Start zum zweiten Finallauf beging Beni einen Fahrfehler
und fiel weit zurück. Die Führung übernahm Steve vor Alex. Alex
fuhr dann Steve zweimal ins Heck, wartete aber immer fair bis Steve wieder an
ihm vorbeigefahren war. In der Zwischenzeit konnte auch Beni wieder aufholen
und profitierte von den beiden Zwischenfällen. Alex bekundete dann Probleme
mit dem Griff und fiel langsam zurück. Gewonnen hat schlussendlich Beni
vor Steve und Alex. Beni ist Schweizer Meister vor Alex und Steve.
Es war ein gelungener und gut organisierter Anlass in einer wundervollen Gegend.
Bericht von Christoph Schweizer, August 2002