Rennbericht zum 2. Tamiya– Lauf in Lostallo 4./5. Mai 2002

Wie so oft, wenn wir in Lostallo sind, hat es auch an diesem Wochenende geregnet und wie. Schon die Hinreise am Freitagabend war mehr als mühsam. In Luzern wurden wir umgeleitet, weil die Gotthard-Autobahn wegen eines Felzsturzes gesperrt war. Also gings via Zürich-Chur über den San Bernardino. Bald einmal waren Schneeflocken auf der Scheibe zu erkennen und nach dem Tunnel hatte uns der Winter wieder eingeholt. Im Schritttempo fuhren wir mit den Sommerpneus auf der schneebedeckten Fahrbahn Richtung Lostallo und waren froh, nach 5 Stunden Fahrt endlich im Hotel zu sein.

Am Freitag war gar nicht an Training zu denken. Auch am Samstagmorgen hatten die Wenigsten Lust, sich auf die nasse Piste zu begeben. Am Samstag mussten die Formel 1- und die Rally-Piloten in den sauren Apfel beissen.

Formel 1: Beni Stutz war als einziger Starter mit dem neuen F-201 unterwegs. Während die Piloten mit dem alten Chassis ihre liebe Mühe mit der Abstimmung bekundeten, drehte Beni mit seinem 4WD-Formel locker ein paar Trainingsrunden. Da noch kein offizielles Reglement für das neue Chassis aus Japan eingetroffen ist, wurde ein Hilfsreglement von der Arwico definiert. Beni durfte die selben Motoren wie im TW-Expert verwenden, während die F-103 Piloten nur den 23er-Motor einsetzen durften. Dies führte natürlich zu heftigen Diskussionen. Aber Berni Vogler hat das neue Chassis in Frenkendorf getestet. Auf trockener Strecke kann der 4WD mit dem 23er-Motor seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen. Darum ist der Entscheid schon in Ordnung. Nur auf nasser Piste ist der neue dann halt doch überlegen. Am Start waren unsere PS93-Fahrer Berni Vogler und Oli Merminod. Wie schon in Langenthal hatte Berni sein Auto voll im Griff und wieder hatte er in der letzten oder zweitletzten Runde einen Dreher ins Gras und musste Oli noch vorbeilassen. Oli wurde 4. und Berni 5. Gewonnen hat Beni Stutz vor Beat Jetzer und Marco Rüesch und unseren beiden PS93-Piloten.

Rally: Hier waren nur 8 Fahrer am Start, darunter auch Christoph Schweizer. Als Zweiter nach dem ersten Vorlauf durfte man einiges erwarten. Doch die Rallys sind sehr schwer abzustimmen. Die anderen Fahrer optimierten ihre Autos noch und so konnte Christoph als 4. im Final an den Start. Die Wetterverhältnisse wurden immer schlimmer und die Autos schlitterten munter auf der Piste umher. Am Schluss musste sich Christoph mit dem 6. Platz begnügen, mit dem er nicht ganz zufrieden war. Aber Spass hat es wiederum gemacht. Gewonnen hat Claus Wittner, unser Gast aus Oesterreich, vor Tom Knorn und Salvi Maiorana. Prekär wird langsam die Ersatzteilversorgung. Die wichtigsten Teile sind immer noch nicht lieferbar und so mussten diverse Fahrer ihre Ersatzautos demontieren.

Am Sonntag war wettermässig die selbe Situation.

TW-Expert: Neben 28 anderen Fahrern waren unsere beiden Piloten Alex Tobler und Berni Vogler am Start. Alex ist seit Langenthal der Schreck für die etablierten Tamiya-Fahrer. Und so hat er dann gleich in den Vorläufen gezeigt, dass hier die Devise Jugend vor Alter gilt. Sein "Schlumpf"-Mobil (wegen den hellblauen Felgen) lief gut und nach den Vorläufen lag er auf Platz 3 und Berni auf Platz 15. Im Final hatte Alex immer an der selben Stelle einen Rutscher, was ihn daran hinderte, auf Beni Stutz und Andi Koller aufzuholen. Am Schluss belegte er den sehr guten 3. Platz.

Berni Vogler, als 5. im B-Final startend, hatte sein Auto optimal präpariert. Wie ein Geschoss raste sein Auto auf der Geraden dahin. Schon bald war er an zweiter Stelle. Der Erstplatzierte musste mit einem Problem aufgeben und Berni ging in Führung. Nur Darko Meister überholte ihn. Aber schon bald musste auch Darko mit einem technischen Problem aufgeben. Berni fuhr nun alleine auf und davon und zwei Runden vor Schluss musste er seinem hohen Tempo Tribut zollen. Sein Akku war leer und so musste er die anderen an sich vorbei ziehen lassen. Schade, aber trotz allem eine Superleistung unserer Präsidenten!

TW-Stock: In dieser Kategorie starteten unsere Jungen Mischa Kroos und Andy Schweizer. Mischa musste im ersten Vorlauf schon nach zwei Runden sein Auto von der Strecke nehmen, weil der Servo-Saver gebrochen war. Andy musste sich in einer Anfängergruppe durchschlagen und trotz mehreren massiven Crashes platzierte er sich zwischenzeitlich auf dem ersten Platz. Mischa fuhr die restlichen Vorläufe tadellos und konnte sich für den Final auf den 5. Platz schieben, direkt hinter Andy.

Dann, riesige Aufregung beim Start zum ersten A-Final. Andys mechanischer Regler machte, was er wollte. Er musste den ersten Final auslassen. Mischa fuhr wiederum ein ausgeglichenes Rennen und konnte sich im ersten Finallauf den 4. Platz sichern. Beim Start zum 2. Finallauf legte sich Andy mächtig ins Zeug. Schon in der ersten Runde konnte er am Drittplatzierten vorbeiziehen, wurde von diesem aber sogleich gerammt und alle Hoffnungen waren dahin, denn sein Regler machte schon wieder nicht mehr mit. Er versuchte, sein Auto mehr schlecht als recht zu fahren, doch er musste einsehen, dass es keinen Sinn mehr hatte. Enttäuscht über die schlechteste Platzierung in seiner Stock-Karriere musste er sein Auto in die Boxen-Gasse fahren und sich mit dem 10. Platz begnügen. Mischa hingegen lief es immer besser und so konnte er im 2. Finallauf den hervorragenden 3. Platz belegen, was ihm in der Endabrechnung den 4. Platz einbrachte. Sieger in dieser Kategorie war wieder Adrian Meier vor Marco Siegenthaler und Albin Zingg.

Es bleibt nur zu hoffen, dass wir am Pfingstwochenende in Frenkendorf endlich einmal schöneres Wetter haben, zumindest ohne Regen.

Bericht von Christoph Schweizer, Mai 2002

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