Schweizermeisterschaften Elektro Offroad 2000

Am Wochenende vom 1. bis 3. September fanden in Luzern beim MRCP die Elektro Offroad Schweizermeisterschaften statt.
An diesem Saisonhöhepunkt, der immer noch das wichtigste Rennen in der Schweiz ist, fehlten dieses Jahr gleich mehrere Spitzenfahrer. Dafür fand man viele neue Namen auf der Schlussrangliste. Zwar war das Teilnehmerfeld in der 2WD Klasse relativ gross, 18 Fahrer bestritten diese SM, aber in den anderen Kategorien, 4WD und Monster Swisscup, fanden nur wenige Fahrer den Weg nach Luzern. Die Gründe für die schwache Teilnehmerzahl in der 4WD Klasse sind zum einen die Kosten, 4WD Fahrzeuge kosten einiges mehr als 2WD, und zum anderen wahrscheinlich auch noch Boykott. Denn die Luzerner Piste entspricht nicht einer herkömmlichen Offroad Piste. Ein Beton Untergrund der mit Bitumen und Split bestreut ist, macht die Luzerner Piste zu einer sehr harten Piste auf der das Material nicht unbedingt geschont wird. Sie hat allerdings auch sehr grosse Vorteile: Zum einen werden die Autos nicht mehr schmutzig. Die Reifenwahl wird vereinfacht da der Reifen keine grosse Rolle spielt, allerdings ist der Reifenverschleiss sehr hoch. Bei Regen läuft das Wasser sehr schnell ab, es entstehen kaum Pfützen. Es entstehen keine Löcher, der Untergrund verändert sich nicht. Da auch Offroadfahrer verschiedene Meinungen haben, konnte die Frage, ob diese Bahn noch Offroad ist, an diesem Wochenende nicht beantwortet werden. Den einen gefällt diese Bahn, den anderen gefällt sie nicht!

Zu den Rennen:
Samstag, 2. September, 2WD:
Nach drei Quali Läufen lagen die Favoriten allesamt auf den ersten Plätzen. Heini, Rigert, Schmid, Greter und Pfeifer. Dahinter prügelte sich eine achter Gruppe um die verbleibenden fünf A-Final Plätze. Dabei zogen Gross, Huber, Purtscher, Greter und Bracher das bessere Ende während sich Kaufmann, Wüst und Frey im B-Finale wieder fanden. Markus Heini dominierte diese SM beinahe nach beliben. Nur Rigert vermochte noch einigermassen mitzuhalten. Heini hat somit seinen Traum vom Schweizermeister endlich in die Tat umgesetzt und eroberte den ersten Schweizermeister Titel seiner Kariere. Auf den Plätzen folgten Rigert, Pfeifer und Schmid. Dahinter fuhren die anderen fünf Finalisten ein unscheinbares Rennen und teilten die Plätze 6 bis 10 untereinander auf.

Schlussrangliste 2WD Schweizermeisterschaft 2000

Rang Vorl. Name Club Auto Motor Regler Akku
1 1 Heini Markus MRCP Losi XXX Trinity D4 11x2 IPC V7.1 Trinity
2 2 Rigert Mario MRCP Losi XXX Trinity D4 9x2 IPC V6 Trinity
3 5 Pfeifer Gerd EMBCM Losi XXX GM Evo 2 13x2 GM V12 GM VIS
4 4 Greter Markus MRCP Fireblade Orion 2x12 Cyclone Orion
5 3 Schmid Dieter MRCP Losi XXcr Trinity D4 3x10 IPC V6 Trinity
6 7 Huber Philipp Gast Losi XXcr Fantom 3x11 IPC V7.1 Corally
7 8 Purtscher Philippe Gast Losi XXcr Orion 5x12 LRP ICS Orion
8 6 Gross Philippe PS 93 Losi XXX Trinity D4 2x11 IPC V7.1 Trinity
9 10 Bracher Roger EMBCM Asso B3 Fantom 4x13 Mtronics ProMatch
10 9 Greter Rolf MRCP Fireblade Orion 2x13 Novak Orion

B-Final: Sieger Frey Adrian, MRCP, 2.) Kaufmann Stefan, MRCP 3.) Renfner Michael, MRCP 4.) Wüst Michael, EMBCM 5.) Mitevski Adrian, MRCP 6.) Reste Giuliano, PS93 7.) Rohrer Klaus, MRCP 8.) Mitevski Remo, MRCP.

Monster Truck:
Mit nur 7 Fahrer war die als Swisscup gefahrene Monsterklasse die kleinste Klasse des ganzen Wochenendes. 7 Fahrer und allesamt auf Losi in verschiedenster Ausführung. Ivan Scheidegger war dieses Wochenende schlicht konkurrenzlos! Nach den Vorläufen führte er überlegen vor Mettler Rony, Süess, Mettler Yannick, Grüter, Fischer und Meschini. Scheidegger gewann alle drei Finale mit über einer Runde Vorsprung auf die Verfolger. Er gewinnt die Monsterklasse nach 1998 bereits zum zweiten mal. Hinter Scheidegger war allerdings die Hölle los. Die Vorlaufs Rangliste wurde tüchtig über den Haufen geschmissen. Die Jugend schlug zu in Form von Mettler Yannick. Er verdrängte seinen Vater Rony, der bis dahin noch auf dem 2. Platz lag. Dritter wurde Süess, gefolgt von Meschini, Mettler Rony, Fischer und Grüter.

Schlussrangliste Monster Truck Schweizermeisterschaft 2000

Rang Vorl. Name Club Auto Motor Regler Akku
1 1 Scheidegger Ivan MRCP Losi XXXT Trinity D3 3x13 Kopropo Trinity 2000
2 4 Mettler Yannick MRCP Losi XXT Trinity D3 2x13 Tempest GM 2000
3 3 Süess Kurt MRCP Losi XXT unbekannt unbekannt Sanyo 2000
4 7 Meschini Sammy MRCP Losi XXT unbekannt unbekannt Sanyo 2000
5 2 Mettler Rony MRCP Losi XXXT Trinity D3 3x12 Tempest GM 2000
6 6 Fischer Kurt MRCP Losi XXXT Reedy 2x12 CS Rocket Sanyo 2000
7 5 Grüter Alois MRCP Losi XXXT Orion 4x13 Hammer Sanyo 2000


Sonntag 3. September, 4WD:
Der Sonntag war der Tag an dem der 4WD Schweizermeister Titel vergeben wurde und an dem das Wetter die Regie übernahm! Die Vorläufe fanden noch alle im Trockenen statt. Da zeichnete sich bereits ein Zweikampf Greter Gross ab. Die anderen 7 Fahrer waren nur Statisten und hatten mit der Titelvergabe nichts zu tun. Der Amtierende Schweizermeister Markus Greter musste auf seiner Heimpiste die Pol Gross überlassen. Auf den weiteren Plätzen folgten Schmid, Bracher, Lüscher, Renfer, Day, Mitevski und Grossmann, der allerdings nicht mehr zu den Finalen antrat. Den ersten Final gewann Greter nur ganz knapp vor Gross, der an einem Überrundeten hängen blieb. Im zweiten Final wurde es zwischen Gross und Greter ein wenig lauter auf dem Fahrerpodest. Greter warf Gross vor abgekürzt zu haben das aber Gross aufs schärfste dementierte. Wie dem auch sei, der Rennleiter hatte es nicht gesehen und somit war die Diskussion hinfällig geworden. Gross gewann diesen Final und so musste die Entscheidung im letzten Final fallen. Der Dritte Final verlief wieder ruhig allerdings im strömenden Regen. Greter vermochte am Start mit Gross nicht mithalten, craschte und gab in der Folge das Rennen auf. Gross fuhr somit nach 1998 seinem zweiten Schweizermeister Titel entgegen. Auf den Statisten Plätze fuhr Schmid überlegen auf den dritten Platz. Ihm folgten eine Dreiergruppe gleich starker Fahrer, von denen Bracher seinen alten Yokomo auf den vierten Schlussrang fuhr. Er verwies Day auf den 5. und Lüscher auf den 6. Platz. Dahinter kamen noch Renfer und Mitevski als 7. Und 8. Ins Ziel.

Schlussrangliste 4WD Schweizermeisterschaft 2000

Rang Vorl. Name Club Auto Motor Regler Akku
1 1 Gross Dominique PS93 Losi XX4 Trinity D4 3x9 IPC V7.1 Trinity 3000
2 2 Greter Markus MRCP Cat 3000 Orion 11x2 Cyclone Orion 3000
3 3 Schmid Dieter MRCP Losi XX4 Trinity D4 3x9 Cyclone Trinity 3000
4 4 Bracher Roger EMBCM YZ10 Fantom 3x12 Tekin Trinity 3000
5 7 Day Alan EMBCM Cat 3000 Corally 2x11 Cyclone Orion 3000
6 5 Lüscher Maurice MATA Losi XX4 Orion 2x10 Cyclone Orion 3000
7 6 Renfer Michael MRCP Losi XX4 Fantom 3x13 Tekin Sanyo 2000
8 8 Mitevski Joe MRCP Losi XX4 Orion 2x14 IPC V6 Sanyo 2400
9 9 Grossmann Beat EMBCM Cat 2000 ??? ??? ???


Technik:
Losi, Losi und noch mal Losi. Von 26 A-Finalisten furen 19 einen Losi. Dazu wurden noch fünf Schumacher, ein Asso und ein uralter Yokomo gefahren. Die Dominanz der Losi ist schon beeindruckend. Bleibt nur zu Hoffen dass die Offroadszene nicht in ein Markencup ausartet! Obwohl die Kapazität der 2000er Zellen auf der Luzerner Piste eigentlich genügten, fuhren doch die meisten Spizenfahrer 3000er Zellen. Auch die 2400er wurden vereinzelt eingesetzt. Da aber die 3000er etwas weniger Druck liefern, setzten dann doch viele vor allem in der 4WD Klasse wieder die 2000er oder 2400er in den Finalen ein. Bei den Motoren gab es keine Neuheiten zu bewundern. Mann setzte auf Bewährtes. Aufgefallen ist nur das die Wicklungszahl noch mal einiges tiefer lag. 10er und 9er Wicklungen waren nicht mehr die Ausname, sondern die Regel. Bei den Reglern war auch keine eindeutige Trendmarke vorhanden. Auch hier setzte man auf bewährtes.

Fazit:
Die SM 2000 wurde von Wetterkapriolen begleitet wie noch keine andere SM. Auf jeder anderen Piste hätte das Rennen am Sonntag abgebrochen werden müssen. Aber nicht auf der Luzerner Piste! Sie war auch bei Strömendem Regen immer noch Fahrbar.
Trotz des kleinen Teilnehmerfeldes in der 4WD Klasse und unter Berücksichtigung der drei Alpencup Läufe die 2000 gefahren wurden, ist klar ersichtlich, dass die Elektro Offroadszene sich langsam erholt. Die 2WD Klasse brachte wieder Teilnehmer an den Start, fast wie in den guten alten Zeiten. An jedem der drei Alpencupläufe nahmen dieses Jahr rund 45 Fahrer in drei Kategorien teil. Das darf bereits als Erfolg gewertet werden, da letztes Jahr noch Rennen für gut 20 Fahrer organisiert wurden. Die SM wird wohl auch 2001 in nur einem Lauf gefahren. Es bleibt zu Hoffen dass sich die Offroadszene in den nächsten Jahren endgültig erholt. Die noch verbliebenen Elektro Offroadvereinen werden jedenfalls alles daran setzen!

SRCCA, Roger Bracher

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