Rennbericht zum 5. Tamiya– Lauf 2004 in Sitterdorf (SG) vom 5./6. Juni 2004

Endlich Sonnenschein. Am Samstag wurde das Training am Nachmittag noch gründlich verregnet, aber am Sonntag waren ideale Wetterbedingungen. Der 5. Lauf zur Tamiya Schweizer Meisterschaft fand auf der grossen Piste von Sitterdorf statt. Normalerweise fahren dort 1:5er. Die Piste weist eine lange Gerade auf und Vollgas ist auf vielen Passagen angesagt. Aber das Infield ist heimtückisch und verlangt von den Fahrern eine saubere Fahrweise, damit dort nicht allzu kostbare Zehntelssekunden verschenkt werden. Wir waren an diesem Wochenende die letzten, die auf der teilweise holprigen, aber dennoch guten Piste ein Rennen austrugen. Bereits am Montag nach dem Rennen fahren Baumaschinen auf, die den Belag rundum erneuern. Bei der Siegerehrung waren sich die Fahrer einig, dass auch nächstes Jahr wieder ein Lauf auf dieser Piste ausgetragen werden soll.

Tourenwagen Stock
Der Aufschwung der jungen Fahrer aus Langenthal wurde auch in Sitterdorf nicht gestoppt. Dani Christen hatte ich nach dem letzten Rennen einen Sieg vorausgesagt, und dies ist jetzt Tatsache geworden. Er fuhr die sauberste Linie von allen und er konnte seine Nerven im Griff behalten. Das Auto von Marco Müller war optisch gesehen das schnellste. Den zweiten Finallauf konnte er gewinnen, aber im Dritten schlichen sich doch einige Fahrfehler ein. Dennoch reichte es ihm zum hervorragenden zweiten Platz. Dritter wurde Roland Stalder vom Club aus Lyss. Somit dominierten die sonst langsamen Berner diese Kategorie. "Erst" auf dem vierten resp. fünften Platz war das Duo Albin Zingg und Marco Siegenthaler zu finden. In dieser Kategorie wurde auf diese Saison hin ein Motorenpool eingerichtet. Jeder Fahrer zieht seinen Motor mittels Los und fährt diesen den ganzen Tag. Auf Intervention eines Fahrers, wurden die Motoren für die Finalläufe nochmals neu verteilt. Dies änderte aber nichts an der Rangliste. Die Motoren drehen alle in etwa gleich, also war die saubere Fahrweise und Linienwahl, die Leichtgängigkeit und die Abstimmung des Fahrzeugs ausschlaggebend.

GT2
In jedem Rennen steigt die Teilnehmerzahl in dieser Kategorie. So starteten an diesem Wochenende 13 Fahrer, was den Start von zwei Vorlaufsgruppen notwendig machte. Nach den Vorläufen zeigte sich für einmal ein anderes Bild. Pole hatte Ruedi Stoller vor Pädde Vogt und Salvi Maiorana. Ruedi konnte seine Pole aber nicht voll ausnutzen. Interessante Duelle waren zu beobachten. Am Schluss sah das Ranglistenbild wieder vertrauter aus. Salvi gewann alle drei Finalläufe und ging als Sieger aus dem Rennen. Christoph Schweizer, aus vierter Position startend, konnte sich noch auf den zweiten Schlussrang vorkämpfen. Dritter wurde Ruedi Stoller vor Pädde Vogt.

Formel 1
Wieder nur 10 Fahrer wollten in dieser Kategorie starten. Aber man kann sagen, dass hier die interessantesten Zweikämpfe geboten wurden. Vor allem Adrian Meier und Mauri Barletta lieferten sich teilweise 5 Minuten lang packende Positionskämpfe. Adrian gewann den ersten Finallauf vor Mauri und im zweiten Lauf war dann die Reihenfolge umgekehrt. Den alles entscheidenden dritten Lauf gewann dann wiederum Adrian, der erneut als Sieger vom Platz ging. Zweiter wurde Mauri vor Luigi Manzo, Beat Jetzer und René Spiess.

GT1 (Expert)
In der Königsklasse war Reto Hofer leider nicht am Start. Er wird in eine andere Rennserie wechseln. Schade, denn mit ihm verliert der Tamiya-Cup einen jungen, talentierten Fahrer.
Beni Stutz und Andy Schweizer waren eine Klasse für sich und nahmen praktisch jedem anderen Fahrer mindestens eine Runde ab. Bereits nach den Vorläufen war klar, dass diese beiden das Rennen unter sich ausmachen werden. Beni scheint nun seinen 415 voll im Griff zu haben. Andy setzt weiterhin auf seinen Evo III. Nach den Vorläufen nahm Beni die Pole ein, mit etwa 5 Sekunden Vorsprung auf Andy.
Im ersten Finallauf konnte Beni seine Pole ausnutzen und fuhr, genau wie Andy, 5 Minuten lang fehlerfrei. Nur durch etwa 2 Sekunden getrennt, überfuhr Beni als erster die Ziellinie. Im zweiten Lauf beging Beni einen Fahrfehler, den Andy eiskalt ausnutzte und die Führung nicht mehr abgab. Nun musste der dritte Lauf darüber entscheiden, wer zuoberst auf dem Podest stehen wird. Nicht einmal nach einer Runde im dritten Finallauf rutschte Andy das Heck weg und aus war der Traum von einem Sieg am Geburtstag. Beni fuhr in diesen Lauf wieder fehlerfrei und Andy's Aufholjagd blieb erfolglos. Somit hat Beni wieder zum Siegen zurückgefunden und um die Entscheidung des Meistertitels wird es in den verbleibenden drei Rennen noch sehr spannend werden. Dritter an diesem Tag wurde Darko Meister vor Steve Barthe und der schnellen Dame, Claudia Schmid.

Zwischenstand Euro-Qualifikation
Neben dem Kampf um Meisterehren geht es im Tamiya-Cup auch immer um die begehrten Fahrkarten an die Euro, die dieses Jahr in Apeldoorn (Holland) stattfindet.
In der Stockklasse ist Albin Zingg und Marco Siegenthaler (als Junior) praktisch gesetzt. Dani Christen und Marco Müller werden den letzten freien Platz noch unter sich ausmachen.
In der GT2-Klasse sind es Salvi Maiorana, Paul Hofmann und Christoph Schweizer, die um 2 Tickets kämpfen. In der Formel 1 hat sich Adrian Meier fast sicher schon qualifiziert. Mauri Barletta hat bereits einen grösseren Vorsprung auf Charly Krebs. Im GT1 werden voraussichtlich Beni Stutz und Andy Schweizer nach Holland reisen.

Das nächste Rennen findet am 3./4. Juli 2004 auf dem Hülftenring in Frenkendorf statt.

Bericht von Christoph Schweizer, im Juni 2004

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